Martin Ballegaard und Dirk Rades trafen sich am 6. Juni in Lübeck, um die nächste Studie zum Einsatz gesundheitsfördernder Technologien bei älteren Menschen zu planen.
Der Neuropathy Tracker ist ein mobiles Instrument, das den Patienten bei der Selbsteinschätzung von Anzeichen und Symptome einer Neuropathie unterstützt. Im Rahmen des Interreg HeAT-Projekts haben wir kürzlich die Validierung abgeschlossen. Die Ergebnisse zeigten, dass die Patienten die Einstufung der Neuropathie genauso gut vornehmen können wie ein Fachmann, der die Bewertung in der neurologischen Klinik vornimmt.
Zur Untersuchung von Neuropathie-Trackern bei Chemotherapie-induzierter peripherer Neuropathie (CIPN) haben wir das Interreg-HeAT-Netzwerk genutzt, um eine Kohorte von Patienten in Lübeck zu identifizieren, die wegen Brustkrebs behandelt wurden. Anhand dieser Kohorte fanden wir heraus, dass 27,8 % der 133 Patientinnen mäßige bis schwere CIPN-Symptome aufwiesen.
Bei 98 dieser Patientinnen untersuchten wir die psychologischen Auswirkungen von Komplikationen bei der Krebsbehandlung mithilfe des Distress Thermometers des National Comprehensive Cancer Network. Es zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen der CIPN-Symptombelastung und dem Leidensdruck, was darauf hindeutet, dass Patienten mit CIPN tatsächlich in ihrem Wohlbefinden beeinträchtigt waren.
Nach der Veröffentlichung dieser Ergebnisse beginnen wir nun mit Validierungsstudien in dieser Kohorte unter Verwendung des Neuropathy Trackers. Wenn wir eine CIPN verhindern wollen, müssen wir nachweisen, dass die Patienten eine CIPN und deren Schweregrad erkennen können.
In Lübeck haben wir uns darauf geeinigt, Patienten aus der Kohorte für den Neuropathy Tracker und die klinische CIPN-Einstufung anzurufen. Diese Studie wird dokumentieren, dass die Patienten das Vorhandensein von CIPN erkennen können. Wir planen den Abschluss dieser Studie für den Herbst 2025.
Parallel dazu planen wir eine Studie in Roskilde und in Lübeck an einer neuen Kohorte von Brustkrebspatientinnen. In dieser Studie wollen wir nachweisen, dass die Patientinnen zwischen keiner, leichter und mittelschwerer bis schwerer CIPN unterscheiden können. Diese Studie wird es uns ermöglichen, eine prospektive Studie mit Patientinnen während ihrer Chemotherapie zu planen.
Mit diesem wichtigen Besuch haben Professor Dirk Rades und Martin Ballegaard nun einen Plan für Studien im nächsten Jahr. Es war ein gelungenes Treffen im Rahmen unserer grenzübergreifenden Zusammenarbeit.